Ofentypen
Auf dieser Seite erklären wir die verschiedenen Ofentypen.
Der Speicherofen
Der traditionelle alpenländische Speicherofen, bekannt auch als Kachelofen oder Grundofen, ist die wohl älteste bekannte Speicherofen-Form. Bestand seine Oberfläche früher zumeist aus glasierten Kacheln, so kann man sie heute dank modernster Materialien und neuer Techniken beliebig gestalten und das bei höchstmöglichem Wirkungsgrad.
Der Ofen, gefertigt aus speziellen Hafner-Schamotte, besteht aus einem gemauerten Brennraum und Rauchgaszügen. Über diese wird den heißen Rauchgasen die Wärme entzogen, die dann langsam an die Ofenoberfläche gelangt und so gleichmäßig als gesunde Strahlungswärme an den Aufstellraum abgegeben wird.
Man unterscheidet 3 Bauweisen: eine leichte, mittelschwere, oder schwere Bauweise. Je nach Bauweise dauert die Aufheizzeit zwischen 45min bis 2½h und es sind Speicherzeiten zwischen 6h bis sogar 24h zu realisieren.
Üblicherweise baut man heutzutage die meisten Speicheröfen in mittelschwerer Bauweise, mit einer Aufheizzeit von ca. 1-1½h und einer Speicherzeit von 12h – ein perfekter Kompromiss zwischen nicht all zu langer Aufheizzeit und trotzdem langer Wärmeabgabe.
Ein Speicherofen kann durch mehrere, angrenzende Räume gebaut und auf Wunsch auch mit einer größeren Glasheiztür anstelle einer kleinen Guß-Ofentür versehen werden. Abgerundet wird die komfortable Funktionsweise durch eine optionale elektronische Abbrandregelung, die einem nach vollendeter Verbrennung das Absperren der Verbrennungszuluft abnimmt (früher das Schließen der Ofentür).
Der Speicherkamin
Hier trifft maximales Feuererlebnis auf möglichst hohen Wirkungsgrad!
Ein Speicherkamin ist die moderne Alternative zum offenen Kamin, wenn es darum geht, optisch ansprechend und dennoch effizient zu heizen.
Das Herzstück eines jeden Speicherkamins ist ein metallischer Heizeinsatz mit einer aufklapp- oder hochschiebbaren Sichtscheibe in unterschiedlichster Form.
Eck-, Tunnel- oder Durchsicht-, 3-seitig, 4-seitig, halb- oder komplett gerundet, prismatisch, sogar dreh- oder schwenkbar, sowie von überschaubar klein bis riesengroß, ist hier alles möglich.
Ein Speicherkamin gibt je nach Größe der Sichtscheibe zw. 30-70% der Wärme als schnelle Strahlungswärme an den Aufstellraum ab. Der Rest der Energie wird, gleich wie bei einem Speicherofen, langsam über die Ofenoberfläche in Form von gesunder, angenehmer Strahlungswärme an den Aufstellraum abgegeben.
Bei Bedarf kann einem Speicherkamin zusätzlich über ein zu öffnendes Lüftungsgitter schnelle Konvektionswärme entzogen werden. Diese kann je nach Gegebenheit auch mittels Luftkanäle in andere Räume geleitet werden, wodurch eine noch bessere Wärmeverteilung erreicht wird.Bei einem Speicherkamin sind die Holzauflagemengen deutlich geringer als bei einem Speicherofen. Dadurch reduziert sich auch die Speicherzeit auf ca. 3-6h. Diese kann jedoch durch erneutes Einheizen beliebig lange verlängert werden.
Optional kann ein Speicherkamin auch mit einer elektronischen oder auch mechanischen Abbrandregelung ausgestattet werden, die einem das Regulieren des Abbrandes sowie das Absperren der Verbrennungszuluft nach vollendetem Abbrand abnimmt.
Auf Wunsch ist es auch möglich Speicherkamine anstelle von Holz, vollautomatisch per Knopfdruck mit Flüssig- oder Erdgas, oder auch mit Bioethanol zu betreiben.
Der offene Kamin
Ein offener Kamin entfesselt die ganz ursprüngliche Faszination des Feuers. Ungehindert geben Flammen und Glut ihre Energie als direkte Strahlungswärme an den Raum ab, wenn auch bei weitem nicht so effizient wie Kachelöfen, Kombinationsöfen oder Speicherkamine.
Bei offenen Feuerstellen steht ganz einfach das lodernde Spiel der Flammen im Vordergrund und nicht der Wirkungsgrad. Um ein unerwünschtes Austreten der Rauchgase in den Wohnraum zu vermeiden, sind bei offenen Kaminen eine genaue Planung und Zugberechnung, ein eigener Schornstein mit möglichst großem Querschnitt und eine richtig dimensionierte Luftzufuhr erforderlich.
Der Kombinationsofen
Wie die Bezeichnung schon verrät, ist ein Kombinationsofen eine Mischung aus Speicherofen und Speicherkamin. Gleich wie bei einem Speicherkamin ist auch hier das Herzstück des Ofens ein metallischer Heizeinsatz. Allerdings besitzt ein Kombinationsofen auch ein keramisches Zugsystem, gleich dem eines Speicherofens, allerdings fällt dieses etwas leistungsschwächer und kürzer aus. Hier wird sozusagen das beste beider Welten vereint. Etwas größere Sichtscheiben als beim Speicherofen mit einer größerer Formenvielfalt, kombiniert mit mehr Speicherzeit als bei einem Speicherkamin.
Es gilt die Faustregel: Je größer die Sichtscheibe, desto kürzer und leistungsschwächer das keramische Zugsystem. Daher sind bei einem Kombinationsofen keine allzu großen Sichtscheiben möglich.
Bei Bedarf kann einem Kombinationsofen, gleich wie bei einem Speicherkamin, zusätzlich über ein Lüftungsgitter schnelle Konvektionswärme entzogen werden. Diese kann je nach Gegebenheit auch mittels Luftkanäle in andere Räume geleitet werden, wodurch eine noch bessere Wärmeverteilung erreicht wird.
Bei einem Kombinationsofen sind die Holzauflagemengen geringer als bei einem Speicherofen, aber höher als bei einem Speicherkamin. Dadurch ist eine Speicherzeit von ca. 6-10h zu realisieren. Diese kann jedoch durch erneutes Einheizen beliebig verlängert werden.
Je nach Situation kann das Zugsystems eines Kombinationsofen so ausgefertigt werden, dass es weggeschaltet wird. Dann hat der Ofen die gleiche Funktion wie ein Speicherkamin. Die Holzauflagemenge ist dann geringer und die Speicherzeit verringert sich auf 3-6h. Das keramische Zugsystem bleibt dann kalt.
Und natürlich kann auch ein Kombinationsofen optional mit einer elektronischen Abbrandregelung ausgestattet werden.
Der Küchenherd
Wie zu Großmutters Zeiten, so erfüllt auch heute ein Küchenherd moderne Wohnküchen mit Wärme und Geborgenheit. Der Feuerraum liegt beim Küchenherd unmittelbar im Bereich der metallischen Herdplatte. Beim Kochen und Backen ziehen die heißen Rauchgase durch ein Schamotte-Zugsystem um das Backrohr herum und geben so ihre Energie frei. Dabei wird über die sich schnell erhitzende Herdplatte ein Teil der Energie in Konvektionswärme abgegeben. Gleichzeitig speichern Schamotte und Keramik einen Teil der Wärme und geben diese für mehrere Stunden in Form von Strahlungswärme an den Aufstellraum ab.
Auf Wunsch kann einem Küchenherd auch ein mit Umschaltklappen zuschaltbares Zugsystem – gleich dem eines Speicherofens – angebaut werden. Dieses kann sich auch in angrenzenden Wohnräumen befinden. Mit solch genannten „Durchheizern“ können je nach Bauweise und Größe, Speicherzeiten von bis zu 8h erreicht werden.
Küchenherde können auch wasserführend mit Kesseltechnik ausgefertigt werden.
Bei solch genannten Etagenherden sind Warmwasserregister mit einer wasserseitigen Leistung von 4 bis 14kW möglich.
Und natürlich kann auch ein Küchenherd optional mit einer elektronischen Abbrandregelung ausgestattet werden.